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Gärten - der Seele ein Zuhause geben
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Gleichgewichte
In jeder Kultur repräsentierten die Gärten das Vollkommene, das Ideale, das Paradies – jeweils den Teil, der im sonstigen Leben zum harmonischen Ganzen fehlte.
In unserer industriell geprägten, kopflastigen Gesellschaft fehlt den Menschen im hektischen Alltag der Raum für das Fühlen und der Bezug zur Natur. Viele
Menschen geraten aus dem Gleichgewicht und suchen Wege, sich in ihrem Leben wieder "ganz", "eins" zu fühlen. Wie in unzähligen bunten Magazinen zu sehen ist, scheinen romantische Gärten die
Erfüllung unserer Sehnsüchte zu sein.
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"Sein" im Garten ist wirklich ein Weg mehr Harmonie zu erlangen. Der Garten erreicht uns mit seinen Botschaften nicht über das Denken,
er spricht unsere viel zu oft brach liegenden Sinne an und kann so mit seiner heilsamen Wirkung in unsere tiefsten Schichten vordringen. Ganz ungeplant geraten wir oft in einen meditativen Zustand.
"Es" geschieht einfach mit uns und lässt uns ruhig und fröhlich werden. "Es" wirkt wie der Rosenduft: wir genießen ihn und spüren seine wohltuende Wirkung, vielleicht ohne zu
wissen, dass Rosenöl auch zum Schutz der Aura verwendet wird.
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Wohlbefinden für Körper und Seele
Über dieses Sichwohlfühlen hinaus sind Gärten und ihre Pflanzen schon von jeher "heilig", der Heilung, der Mystik, der Religion, den Göttern geweiht. Sogar
unsere Schulmedizin nutzt zunehmend die unterstützende Wirkung von Gärten (vergl. Andreas Niepel in www.garten-therapie.de).
Gärten können wirklich Paradiese sein. Kaum eine Seele, kann sich ihrer heilenden Wirkung entziehen.
- Beim Aufräumen im Garten, beim Jäten der Beete ordnen sich auch in meinem Inneren wild durcheinanderschießende Gedanken und Gefühle. Es kehrt Ruhe ein.
- Beim Graben erde ich mich, wenn ich müde und gehetzt bin – die Füße stehen wieder fest auf dem Boden. Wie durch Wurzeln aufgesogen, steigt wieder Kraft in mir
auf.
- Beim Holzhacken mache ich meinem Ärger Luft und kann mit dem Ergebnis meinen kleinen Ofen heizen. Auch Zorn kann produktiv sein.
- Im Garten erlebe ich über den Kreislauf der Jahreszeiten die Bewegung und zugleich die Beständigkeit im Zyklus von Frühling (Aufbruch), Sommer (Blüte), Herbst
(Abschied) und Winter, der nicht nur für Ruhe, sondern auch für Hoffnung auf die erneuernde Kraft des Frühlings steht.
- Pflanzen zeigen uns, dass es auch unter schwierigen Bedingungen möglich ist, einen Reichtum von Blüten und Früchte im Überfluss zu
produzieren.
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Ganz gleich, wie einsam ich mich fühle, der Garten wird mir ein verlässliches Gegenüber sein – er bleibt. Er gibt mir Geborgenheit. Er erträgt geduldig meine
Stimmungen und lehrt mich ganz nebenbei die Kreisläufe und Geheimnisse der Natur wahrzunehmen, ihnen zu vertrauen und sie zu achten. Er belohnt mich mit immer neuen Überraschungen. Und – er
hat alle Zeit der Welt für mich!
Auf die innere Stimme hören
Im Garten können wir lernen, unsere Empfindungen wahrzunehmen ihnen zu trauen und zu folgen. Testen Sie verschiedene Gartensituationen in der
Realität oder in der Phantasie. Fühlen Sie deren Qualitäten, finden Sie heraus, wo es Ihnen gut geht und wo nicht. Zum Beispiel:
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- Sie sitzen in einer versteckten, blühenden Rosenlaube, die ein wenig Sonne durch die Blätter blitzen lässt. Es duftet nach Rose und Apfel ...
- Sie stehen im Herrenhäuser Garten auf einer der langen Achsen, gefasst von großen geschnittenen Hecken. Eine Reihe von Ehrfurcht gebietenden Skulpturen ist zu sehen.
- Oder sie laufen den kleinen Bach im Berggarten entlang. Es ist Frühling, die Sonne wärmt Sie schon. Der Bach gluckst leise, der Boden ist bedeckt von Frühlingsblumen
und erste Hummeln fliegen umher ...
- Sie stehen mitten auf einem weiten Fußballfeld, um Sie herum nichts als ebene Fläche, grüner Rasen.
- Sie laufen über einen asphaltierten Schulhof, eingefasst von Gebäuden mit langen Fensterreihen.
- Sie gehen einen moosbedeckten Pfad entlang, vielleicht im Nadelwald. Nichts ist zu hören, außer dem leisen Rauschen der Bäume und gelegentlichem Vogelgezwitscher.
Orte und Gärten können ihr heilsames Potential am Besten entfalten, wenn wir innerlich Zugang zur Natur haben und es Erfahrungen oder
Kindheitserinnerungen wie, "Omas Obstwiese" gibt. Die Wirkung der jeweiligen Situation hängt auch von Faktoren wie Luftqualität, Lärm, Geräuschen, Licht, Temperatur – und der
Gestaltung ab. Wie sind die Räume, wie die Materialien, das Inventar, die Pflanzen? Fühle ich mich geborgen oder verloren, ist es hell oder düster, warm, lebendig oder trostlos und kahl? Lassen Sie
Ihre innere Stimme zu Wort kommen. Wir alle tragen die uralte Fähigkeit zu spüren in uns.
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Bei der Frage nach dem "Warum", (warum ist es hier gut für mich und dort nicht?) oder wenn Sie sich unsicher sind, können
psychologisches Wissen, die Harmonielehre des Feng Shui oder die Geomantie (das Messen von Energiefeldern) Ihnen Erklärungen liefern und Sie unterstützen.
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Der Seele ein Zuhause schaffen
Finden Sie heraus, wie der Garten für Ihre Seele sein sollte. Suchen Sie die Orte auf, die Ihnen gut tun.
Falls Sie einen Garten haben, (sei er auch noch so klein), den sie für sich gestalten dürfen, besitzen sie einen seltenen Schatz. Schöpfen Sie seine Möglichkeiten voll
aus. Hier können Sie nicht nur "sein", sondern selbst etwas tun. Schaffen Sie ein lebendiges Stückchen Erde, das alle ihre Sinne anspricht. Vielleicht erinnern Sie sich an den Garten Ihrer
Kindheit oder sehen Kindern zu, wie sie in der Natur spielen – mit ganzem Herzen und allen Sinnen bei der Sache: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Probieren Sie sich aus: Garten ist
ein Abenteuer!
Sehen: Spielen Sie bei der Gestaltung mit Licht und Schatten, mit Formen und Farben von Blättern und Blüten. Vergessen Sie dabei nicht das Wintergesicht ihres
Gartens. Denn auch Herbst und Winterhaben ihre ganz eigene Schönheit, man muss sie nur sehen lernen.
Hören: Ein lebendig bepflanzter Garten, evtl. mit einer plätschernden Wasserquelle, lockt von allein Vögel und Insekten an. Auch Klangspiele nähren die Seele.
Riechen: Umgeben Sie Ihre Sitzplätze mit duftenden Pflanzen wie Rosen oder Nachtviolen, Nachtkerzen und Geißblatt die auch nachts ihren Duft verströmen.
Kräuter, Winterjasmin, aber auch Gras und Erde, jede Jahreszeit hat ihre unverkennbaren Gerüche.
Schmecken: Beim abendlichen Gang durch den Garten ein paar Fenchelblätter oder Schnittlauch kauen, ein Radieschen ziehen. Die ersten
selbstgeernteten Erdbeeren sind jedes Jahr ein unbeschreiblicher Genuss.
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Tasten: Verwenden Sie verschiedene Materialien wie Gras, Sand, Holzhäcksel, Klinker, Kiesel, dann wird das Barfussgehen zum Erlebnis,
oder gönnen Sie sich den Genuss, Pflanzarbeiten mit der bloßen Hand zu tun. Erinnern Sie noch, wie unglaublich weich sich die Blätter des Eselsohres (Wollziest) an der Wange anfühlen?
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Lesen Sie Gartenzeitschriften und Bücher. Holen Sie sich evtl. Unterstützung – und dann krempeln Sie die Ärmel hoch! Schaffen Sie einen Spielraum für Ihre Seele.
Aber Vorsicht: Gartenarbeit ist nicht nur heilsam, sie kann zu einer lieben Gewohnheit werden, auf die Sie nicht mehr verzichten mögen.
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